Offener Brief zur Bundestagswahl

Atomkraft ist kein Klimaretter!

In einem offenen Brief appelliert die Nuclear Free Future Foundation an die Vorsitzenden der Parteien des demokratischen politischen Spektrums in Deutschland sich eindeutig gegen Atomkraft als Retter in der Klimakrise zu positionieren. Die Hochwasserkatastrophen im Westen Deutschlands und die Brände in Südeuropa führen uns dramatisch vor Augen, dass der Klimawandel bereits Wirklichkeit ist. Die Atomindustrie preist sich als Retterin gegen die Klimakrise. Das ist aus verschiedenen Gründen falsch.

1. Atomkraft hat einen Anteil von 4,3 Prozent an der weltweiten Energieerzeugung. Um die klimaschädliche Kohle durch Atomkraft zu ersetzen, müssten 2600 AKW gebaut werden.

2. Ein solch massiver AKW-Ausbau würde das bereits bestehende Sicherheitsrisiko dramatisch vergrößern und die jeweiligen Staaten wirtschaftlich enorm belasten.

3. Der Bau von Atomkraftwerken dauert viel zu lange und ist viel zu teuer, um zur Lösung der Klimakrise etwas beitragen zu können.

4. Die Atomreaktoren der vierten Generation sind nach einem Bericht des Wissenschaftlichen Diensts des Deutschen Bundestags nicht vor 2060 kommerziell verfügbar.

5. Sogenannte Kleine modulare Reaktoren (SMR) werden neuerdings als Lösung angepriesen. Ihre geringe Größe macht sie aber höchst unwirtschaftlich.

6. Am Milliarden-Projekt Fusionsreaktor ist Deutschland über den EURATOM-Vertrag un-befristet beteiligt. Mit seiner Realisierung ist vor Ende des Jahrhunderts nicht zu rechnen.

Jeder Euro, der in die weitere Förderung von Atomkraft fließt, verhindert den schnellen Umstieg auf Erneuerbare Energien. Rund um den Globus sind sie inzwischen deutlich kostengünstiger als Atomstrom und gegenüber bestehenden Kohle- und Gaskraftwerken konkurrenzfähig.

Von den Parteien, die zur Bundestagswahl damit werben, die Zukunft Deutschlands im Blick zu haben, erwarten wir, diesbezüglich die richtigen Weichen zu stellen.

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